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Das Schwabenland

Das Schwabenland

Über Baden lacht die Sonne, über Schwaben die ganze Welt, so necken uns unsere badischen Lands­leute jenseits der Bindestrich-Demarkationslinie. Ha, des isch doch schee, wemmr andre Leit zom Lacha brengt, sag i do bloß. Lacha hält jong ond isch xond. Mir Schwoba lachat au gern und zwor am liebschta iibr ons selber. Des kennat dia Gelbfiaßler net! Dia leidat nach sechzg Johr Ehe emmr no a ma Min­der­wertigkeitskomplex ond koiner woiß worom. Viel­leicht ja, weil mir drvo überzeugt send, dass Gottes schönschte Gabe der Schwabe ischt. Des tragat mir zwar net wia a Panier vor ons her – des wissat mir oifach tief en ons dren, ond grad des isch’s, was die symbadische Landsleut im Weschta so pfupfret. Drbei schempfat dia Badner über sich selber, wenn se von de Schwoba schwätzat.

Ja freile, Badner send au Schwoba. Se sagat zwar, se seiet Alemanna, aber Alemanna ond Schwoba send ein und dasselbe. Als Alemanna hend sich die Kerle selber bezeichnet ond als Sueben, also Schwoba, send se von de andere Völker bezeichnet worda. Seit dr Zeit von dr zwoita Völkerwanderong lebat also die Alemanna/Schwoba em Gebiet zwischa de Vogesa em Weschta on dem Lech em Oschta, em Aschperg em Norda ond St. Gott­hard em Süda. Die Schwoba send heut en sieba politische Einheita vrtoilt: Em Elsass, en Bada-Württaberg, em benachbarta bayrischa Regierungsbezirk Schwa­ben, en dr deutsch­sprachiga Schweiz, en Lichta­stoi ond en Vorarlberg. Wenn also die Badner (sagat bloß net Badenser, sonscht kriagat’r oina an d’Gosch na) über die Schwoba schempfat ond läschtrat, no moinat se eigentlich die Württaberger. Dia Bachl brengat also da Stammesnama ond d’politische Einheit durchanandr.

Net alle Schwoba send Württaberger, ond net alle Württaberger send Schwoba. Denn die nördliche Hälfte von Württaberg isch von de Süd-Franka besiedelt. Ond die schwätzat fränkisch ond net schwäbisch. Andererseits geits aber au Badener, die schwäbisch schwätzat, zom Beispiel en Stetta am Kalta Markt odr en Meßkirch. Dia Dialektgrenz zwischa Alemannisch ond Schwäbisch verläuft entlang ra Linie von Bada-Bada ibr Villinga-Schwenninga ond Tuttlinga noch Friedrichs­hafa. Dia Sprochgrenz zwischa Schwäbisch ond Fränkisch/Hohenloisch lauft von dr Hornisgrinde bei Bada-Bada über Aschperg bis Hesselberg bei Dinkelsbühl. Dui Grenz geit’s ibrigens scho, seit dr Frankakenig Chlodwig 496 n. Chr. die Schwoba/­Ale­manna besiegt hot. Allerdings dehnt sich des Schwä­bische emmr weidr noch Norda aus.

Bleibat mr also beim schwäbischa Kerngebiet, was weitgehend mit em Württabergischa ond nadierlich Hohenzollern deckungsgleich isch. Bei ons isch älles a bissle andersch als anderswo ond des fangt scho mit dr Sproch an. Gehen heißt im Schwäbischen „laufa“. Laufen hingegen heißt „sprenga“. Springen aber nennt man im Schwäbischen „hopfa“. Hüpfen wiederum heißt entweder „hopsa“ oder „jucka“! Ond s’geit drzua na no en Haufa verschiedene Variationa von Schwäbisch, die sich zom Toil erheblich onderscheidat. Während mr en Schtuegert „gwesa“, oben auf de Fildra aber scho „gwää“ sait, spricht mr henter Balinga schon ein „gsei“ ond a Stückle weiter domma en Richtung Tuttlinga scho a „gsi“. Jeder Flecka hot so seine mundartliche Ei­gaheita. Ond wer sich guad auskennt, der ka scho an dem Wörtle „nicht“ erkenna, woher sei Geganüber kommt. Denn der ka „ned“, „nedda“, „edd“, „edda“, „idda“, „it“ oder „nit“ saga. Also lieber Schwabe, tauche ein in dein eigenes Selbstverständnis. In diesem Webshop findest Du jede Menge typischer, Selbstbewusstsein stärkende, witzige Artikel zum Vrschenka oder selbr braucha. Hosch me?

 

Wulf Wager

 

Meh drzua fendsch en dem Biachle: Gottes schönste Gabe ist der Schwabe